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it's showtime! Der Club 7 8 9 rollt die Geschichte des Boxens auf. Für die Boxfreunde. Bei uns sehen Sie Boxen. Und hören und fühlen und riechen es. are you ready to rumble?

Man könnte Boxen als die menschlichste aller Sportarten bezeichnen. Boxen hat einen ambivalenten Beigeschmack. Boxen ist anrüchig. Boxen riecht wie eine Leidenschaft. Animalisch. Ein archetypischer Zweikampf. Im Faustkampf hat eine archaische Körperlichkeit des Menschen überlebt. Boxen ist eine Leidenschaft der Männer: den Anderen mit Schlaggewalt niederkämpfen. Nach der Faustregel. Wie im Western. Der Boxsport setzt das MenschlichAnimalische in einen kulturellen Kontext, die rohe Gewalt wird gesellschaftlich codiert. Geboxt wird im Ring. In Runden. Boxen könnte auch als eine Form der Auflehnung gegen diese Normierung gedeutet werden. Boxen riecht rebellisch. Und dieses Gefühl kennen wir alle.

Heute sorgen Boxverbände weltweit für die Einhaltung der Regeln: Handschuhe, Mundschutz, Seile, Ringrichter, 12 Runden und der Gong. Das Boxen aber bleibt unberechenbar. Das Wilde dringt immer wieder durch. Spektakulär. Und dafür lieben wir das Boxen ja auch.

Der Boxkampf ist existentiell, er macht ein menschliches Drama sichtbar. Boxer sind Schauspieler, der Ring ist ihre Bühne. Berühmte Titelkämpfe tragen Namen von alten Kinoschlagern: rumble in the jungle. Und wie Filmhelden verdingen sie sich als Söldner in den Ringschlachten, die wir selbst nie schlagen werden. Dafür sind wir ihnen dankbar und bewundern sie, zwölf mal drei Minuten und eine Ewigkeit lang. Wir feiern im thrilla den Triumph im eigenen Leben mit. Und wir feiern noch heute.

Der Boxer ist eine ehrliche Haut. Eine linke Gerade. Ein rechter Haken. Erst zum Körper, dann zum Kinn. Kommunikation unter Boxern ist immer eindeutig. Ehrlich ist auch das Boxergesicht. Lesbar wie eine Landkarte. Es verheimlicht nichts.

So ehrlich der Boxer ist, so zwielichtig ist die Welt, die ihn umgibt. Der Boxsport stand immer mit einem Bein in der Halbwelt. Dubiose Figuren haben Blut geleckt und das Boxen als ihr Revier markiert. Sie haben dem Boxen einen Mythos verpasst, der nachwirkt wie ein Tiefschlag. Im Schatten des Preisboxens tummeln sich seltsame Gestalten mit Stummfilmvisagen. Hinter Sonnenbrillen fiebern sie am Ring ihren Wettgewinnen entgegen. Wenn sie nicht bereits die Punktrichter bestochen haben.

Boxen ist die Inszenierung des alten Traums vom Gewinnen. Boxen ist eine Kunst. Boxen ist nostalgisch wie das Kino. Der Boxkampf versetzt uns in eine andere Welt und lässt uns eine Zeit erahnen, in der die historischen Siege noch selten waren. Als das Boxen noch ein Faustkampf unter Gentlemen war. Oder eine Schlägerei unter Matrosen. Ja, es soll sogar ein Boxerparadies geben. So will es jedenfalls die Legende.

Im Club 7 8 9 kultivieren wir diese Geschichten. Wir lassen die alten Dramen aufleben. Unter Freunden. In Grossformat, zum Geniessen.